Ebookreader – Amazon Kindle Sucks

Buch (© vandalay / photocase.com)Endlich ist es da, das neue Gadget: der neue Kindle!
Auspacken und genießen. Das Teil liegt wirklich gut in der Hand und das Display ist betörend. Darauf kann man wirklich lesen!!!
Dazu auch gleich die schöne Einleitung, die folgenden wärmenden Inhalt vermittelt (grob zitiert):

„Wir möchten, dass der Kindle für Sie unsichtbar wird und Sie ganz in die Welt des Buchautors abtauchen können!“

Wie schööön! Leider alles auf Englisch, Anleitung, Store, Tastatur. Da hätte ich vom Weltmarktführer Amazon für einen großen deutschen Markt deutlich mehr erwartet.

Aber egal. Ich will Bücher sehen! Annabelle kauft sich gleich die „dicken“ Medizinschinken bei Mobipocket (eine Amazon-Company – leider hat Amazon selbst nur eine extrem dürftige Auswahl an Medizin-Büchern). Ich gebe noch Kompatibilitätsprobleme zu bedenken und so testen wir erstmal ein DEMO-Buch aus. Klappt! Wunderbar, also gleich ein eBook kaufen (dass einige eBooks teurer sind als die Papierausgaben soll uns erstmal nicht weiter stören).

Buch runterladen und per USB rauf auf den Kindle:

Geht nicht!

Irgendeine dubiose Meldung „dieses Buch wäre nicht auf mich registriert“ oder so ähnlich (natürlich auf Englisch … hrmpff)
Klar! Ich habe es ja auch nur gekauft und bezahlt! 🙁

Gut, geht vielleicht nicht, weil ich es per USB übertragen habe. Kenn ich ja schon vom iPhone. Also per Mail an den Kindle-Account (der sich dann mit dem Kindle synchronisiert). Gute Idee, dass man eine eigene Kindle-Email bekommt an die man seine Bücher schicken kann:

Geht nicht!

ARGLLL! So langsam bekomme ich ein ungutes Gefühl. Gerade habe ich mir ein teures Buch gegönnt und kann es nun nicht lesen. Hmmm. Wie soll ich da in die Welt des Buchautors abtauchen?
Mit der Papierversion wäre das nicht passiert. Ich fange schon langsam an, den Kindle-Kauf zu bereuen.

Aber man kann ja auch die Bücher manuell hochladen in den Kindle-Account (immerhin habe ich die Bücher ja von einer Amazon-Company gekauft). Mittlerweile sitze ich schon einige Stunden an diesem Mist.
Das würde ich noch in Kauf nehmen, wenn ich irgendetwas gratis bekommen hätte. Einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Da fummel ich auch gerne mal herum, bis es geht.

Aber die Situation ist gänzlich anders:

Ich habe den Kindle teuer bezahlt (immerhin zu den 130$ nochmal 60$ dafür, dass ich den hier in Deutschland bekommen darf) und lange darauf gewartet.

Ich habe den eBookReader extra bei einem Marktführer gekauft, um Anschluß an einen großen Fundus an Büchern zu haben und um professionell versorgt zu werden.

Und ich habe auch die Bücher teuer gekauft.

Als Kunde möchte ich jetzt gerne meine gekauften Sachen problemlos nutzen. Ich habe ja schließlich nicht den Grabbel-Tisch-Artikel vom Laden „Klein-Aber-Gemein“ gekauft. Für runtergesetzte 35% (wir schenken ihnen die Mehrwertsteuer).

Ok, also Buch manuell in den Kindle-Account hochladen, um es dann per WiFi wieder herunterzuladen. „Sinnvoll“ ist eine andere Dimension!

Ich lade also das Buch in den Amazon-Kindle-Account hoch (hatte ich erwähnt, dass das Buch von einer Amazon Company stammt? Warum ) und bekomme folgende Meldung:

Amazon Error

Ah! Amazon? Was willst du mir damit sagen? Das ist ja so aussagekräftig wie die Meldung auf dem Kindle! Und überhaupt: Was ist das für eine Meldung?
Bin ich vielleicht doch beim Kinkerlitzchen-Lädchen Klein-Aber-Gemein gelandet, der von meiner Oma nebenbei betrieben wird?

Ist das alles war mir Amazon bzgl. des hochladens meiner gekauften Bücher in meinen bezahlten Amazon-Kindle-Account zu sagen hat: „You got an error son!.“

BIN JETZT ETWA ICH SCHULD???

Kann ich jetzt endlich mein GEKAUFTES Buch auf dem Kindle lesen?

Ah, eine neue Mail ist eingetroffen. Eine Antwort auf meinen Versuch die Bücher per Mail hochzuladen:


Subject: A problem with your message sent to XXX@kindle.com

Dear annabelle@XXX
The following document(s), sent on XXX 2010 GMT could not be delivered to the Kindle you specified:
* XXX

The Kindle Personal Document service can convert and deliver the following types of documents:
Microsoft Word (.doc)
Rich Text Format (.rtf)
HTML (.htm, .html)
Text (.txt) documents
Archived documents (zip , x-zip) and compressed archived documents
Mobi book

Mobi book! Da bin ich aber erleichtert. Hei! Moment mal. DAS WAR ein Mobi book. Falls ich es vergaß zu erwähnen, das Mobi Buch war von einer Amazon Company!

Was bleibt mir übrig als letzter Schritt übrig? Ich wende mich an den Support! Mir graust schon.

„Teil 2“ der Geschichte erscheint in den nächsten Tagen. Ich kann nur sagen: Da kommt noch der Knüller!

Stay tuned – ops, bin schon ganz englisch! … Hier geht’s weiter!

PS: Bei der Suche nach einer Kontaktadresse auf MobiPocket, werde ich auf ein öffentliches MobiPocket-Forum verwiesen.
Ein öffentliches Forum, um meine konkreten Problem mit einem offiziellen, großen Online-Shop zu klären!? Uhhhh. Das riecht extrem unseriös!

Immerhin erwähnen sie noch, dass ich im öffentlichen Forum nicht meine Kreditkartennummer bekanntgeben soll. Tatsächlich?

Hatte ich erwähnt, dass MobiPocket eine Amazon-Company ist? Ich habe schon wieder das Gefühl als wäre ich beim Online-Shop meiner Oma, den sie neben dem Stricken so betreibt.

PPS:
MobiPocket is an Amazon company
Offensichtlich kann es sich hier auch nicht um typische Anfängerfehler einer Beta-Phase handeln. Denn immerhin ist MobiPocket eine Amazon Company seit 2005!

Teil 2 der Geschichte ist erschienen!

PS: Der Kindle ist mittlerweile in Deutschland erschienen. D.h. man muss bei Bestellung nicht noch umständliche Zollspielereien machen.
Das Gerät an sich ist übrigens sehr schön. Das ist vor lauter Meckerei über die ollen Ebooks gar nicht deutlich geworden. Da reflektiert nichts, der liegt gut in der Hand und fasst sich gut an. Keine Fingertatscher auf dem Display.
Die Darstellung der Schrift auf dem Display ist unschlagbar gut. Darauf würde ich sogar gerne lesen (und ich hasse normalerweise das Lesen vom Display).

4 Kommentare zu „Ebookreader – Amazon Kindle Sucks“

  1. Überlege mir auch ein Kindle zu holen, aber bei dir hört sich das ganze sehr umständlich an, was mich etwas Zweifeln lässt, ob das Ganze eine gute Idee ist. Einfacher ist es wohl, sich das altbewehrte Buch in die Hand zu nehmen. Da hat man weniger Probleme.

    1. Ich denke die Verleger müssen erst noch die Erkenntnisse der Musikwirtschaft sammeln.
      Und zwar die Erkenntnis, das der Kunde sein Geld hergeben muss und das nicht tut, wenn die Produkte nicht zu handhaben sind.
      Vielleicht in ein paar Jahren. Vielleicht schafft es ja Apple mit seiner Marktmacht die Verleger-Dickschädel aufgrund ihrer Gier zu überzeugen?

  2. Ich bin ja mal gespannt wie sich der neue Kindle Fire schlagen wird. Was ich bisher gelesen habe ist es auf jedenfall ein riesen Upgrade der alten Version und soll sogar im Vergleich mit dem Ipad ganz gut abschneiden.

    Zu dem Preis wohl unschlagbar, ich werd wohl zuschlagen. Hast du auch vor deinen alten einzutauschen?

    1. Hallo Florian,

      ich hatte meinen alten Kindle aufgrund der DRM-Problematik direkt zurück geschickt. So schnell werde ich mich nicht nochmal für einen Ebook-Reader interessieren.
      Vielleicht sind die Verleger in ein paar Jahren fertig für Ebooks 🙂

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