Letzten Donnerstag komme ich in den Vorratskeller und denke: „Ugh! Das müffelt hier aber ein wenig komisch! Wir werden doch wohl keine Maus hier unten haben?“
Da aber gerade auch „Gülle“-Zeit ist und die Bauern auf dem bei uns angrenzenden Feld die klare Herbstluft verpesten, habe ich diesen Gedanken erstmal beiseite geschoben.
Am Freitag morgen will ich nur eben schnell Mehl hochholen. Wir hatten mal wieder völlig vergessen, dass die Schule ja einen Kuchen eingefordert hat. Also schnell in den Turbo-Modus schalten und den berühmten Rotweinkuchen innerhalb von 15 Minuten (ohne Backmischung) aus dem Boden stampfen.
Doch was ist das? Die Mehltüte aus dem Vorratskeller ist zerrissen. Argh! Nein, die ist angeknabbert. Und die Backmischung für’s Brot auch. Und die Müslipackung, …
Und da liegen doch auch Mäuseköddel rum!
Mit Mäusen haben wir ja schon Erfahrung. Die Nähe zum Feld beschert uns neben der Gülle auch kleinere und größere Mäuseplagen. Leider kommen da auch Nachbars dekadente Katzen nicht gegen an, die wahrscheinlich ohne Dosenöffner keine drei Tage in der „Wildnis“ überleben würden.
Da die Mäuse scheinbar gerne an der Wand entlang laufen, hat sich unser Lichtschacht vor einigen Jahren als ziemlich verhängnisvoll erwiesen. Das Gitter schloss nicht bündig an die Wand, so dass die Mäuse, plupp, plupp, plupp, immer in den Lichtschacht stürzten und dort unten reihenweise verendeten.
Im Lichtschacht waren mir die Mäuse allerdings wesentlich lieber als im Keller.
Also ab zum Real und Mausefallen kaufen. Gar nicht so einfach zu finden (einmal hin – alles drin). Mit Hilfe des Real-Personals habe ich die Mausefallen irgendwann gefunden. Direkt zwischen Katzenfutter und Hunde-Gummi-Knochen.
Sehr passend.
„Mit Speck fängt man Mäuse“, fiel mir noch rechtzeitig ein. Ich habe noch kurz überlegt, ob ich den Speck noch anbraten und mit Petersilie verzieren soll, stellte dann die Falle aber einfach ohne weitere Dekoration auf.
Offensichtlich gab es aber genügend anderes leckeres Futter im Keller und so wurde der Speck bis Sonntag nachmittag verschmäht. Da ja nun 2 Fallen im Keller standen und das Ganze übermäßig spannend war, musste natürlich unsere Jungs gefühlt alle 5 Minuten in den Keller stürmen, um die Fallen zu kontrollieren.
Ich hatte schon befürchtet, dass die Maus mittlerweile am Streß zugrunde gegangen war und fragte mich, wie wir die Maus nun finden sollen ohne den kompletten Keller leer zu räumen. Oder hätte ich doch mit Petersilie und Serviette dekorieren sollen?
Da hörte ich im Keller ein schnappendes Geräusch!
Und siehe da (bzw. siehe links), da lag sie wie vom Blitz niedergestreckt, die Zähne noch am Speck. Naiv wie ich war, dachte ich, der Rest der Familie freut sich mit mir über die Befreiung.
Aber weit gefehlt. Annabelle stößt erstmal nur einen frauentypischen spitzen Schrei aus. Und bei den Kids hätte ich bedenken müssen, dass tote Mäuse offensichtlich eine FSK von mind. 10 Jahren haben.
Felix hat sich die ganze Zeit Gedanken gemacht über die arme, süße Maus.
Die Mausefalle hat wirklich saubere Arbeit geleistet. Die Maus dürfte so schnell gar nichts gemerkt haben, so schnell wurde ihr das Genick gebrochen.
Und den Speck kann ich jetzt immer noch anbraten und garnieren.
Das ist aber auch ein bedauernswerter Anblick, Mäuse sind doch so süße Tiere. Da finde ich die klassische Variante, Abschreckung durch Anschaffung einer Katze, wesentlich besser.
Ja, süß sind sie. Aber nicht wenn sie sich durch den Vorratskeller knabbern 🙂