Vor einigen tausenden Jahren bemerkten unsere Vorfahren, dass die Sache mit dem Warentausch nicht so ganz optimal lief. Der Typ mit den drei Fischen fand keinen, der ihm ein halbes Huhn geben konnte (was seine Frau unbedingt essen wollte). Und der mit dem halben vergammelten Huhn wollte sowieso keinen Fisch. Außerdem war der Fisch über die Zeit der Verhandlung ebenfalls „anrüchig“ geworden.
So wurde dann irgendwie mal Geld erfunden. Eine prima Sache (und es stinkt ja bekanntlich nicht – vor allem nicht nach altem Fisch).
Nach tausenden Jahren an Optimierung des „Geldes“ bzw. Zahlungsmittel im Allgemeinen, ist die Menschheit neuerdings auf einen noch bessere Methode gekommen: „Gutscheine!“
Gutscheine nerven!
Ich sag euch auch warum. Mein Schlüsselerlebnis begann mit dem Geschenk eines Gutscheins über 20,- EUR. Diesen Gutschein trug ich lange Zeit mit mir herum. Jeden Tag, wenn ich mein Portemonnaie öffnete, erinnerte mich der Gutschein daran, dass ich ihn ja noch einlösen muss. Nach ca. 1/2 Jahr habe ich es endlich geschafft und stand im entsprechenden Elektronik-Großladen und kam mir ehrlich gesagt echt blöd vor.
Eigentlich brauchte ich weder CDs noch anderen Kram, den man so für 20 EUR bekommen kann. Ich wollte vor allem nicht noch etwas drauflegen, denn schließlich war es ja ein Geschenk. Und für ein Geschenk noch dazu bezahlen? Neee. Also schlenderte ich verdrossen durch die Gänge auf der Suche nach etwas Geeignetem unter 20,- EUR.
Siehe da. Ein Kopfhörer für 13,99 EUR fand meinen Gefallen. Einen Kopfhörer wollte ich immer schon haben, um die Lautstärke zu Hause mit Musik besser dämpfen zu können.
„Und dann habe ich sogar noch 6 EUR übrig“, dachte ich so bei mir. Klasse, davon esse ich gleich gegenüber ein fettes Eis und dann hat sich der ganze Ärger doch noch gelohnt.
An der Kasse wurde mir dann eröffnet, dass es auf diesen Gutschein leider kein Geld raus gibt. Statt dessen bekam ich einen neuen Gutschein über (Achtung): 6,01 EUR!
Die Kassendame war für den neuen Gutschein ewig lange beschäftigt, was mir direkt böse Blicke der Warteschlange einbrachte.
Aus lauter Frust habe ich natürlich trotzdem ein fettes Eis gegessen. Den Kopfhörer habe ich nie genutzt und den Gutschein über 6,01 EUR habe ich irgendwann, nach der gefühlten zweitausendsten Erinnerung an diese unerledigte Geschichte, vor lauter Wut in den Müll geworfen. Aber erst nachdem ich den Gutschein kleingeschnipselt, darauf herumgetrampelt und anschließend angezündet habe.
Soviel also zu Gutscheinen!
Nun kam mal wieder die Diskussion auf. Es steht eine Feierlichkeit an und in trauter Runde wird darüber diskutiert, was man denn nun mit dem eingesammelten Geld so schenken könnte.
- Jemand
- Wir wissen gar nicht was ihr gefallen könnte. Da schenken wir lieber einen Gutschein!
- Ich
- Oder Geld.
- Irgendjemand
- Ja, ein Gutschein bei Amazon ist doch toll. Da kann man ja nicht nur Bücher bestellen, da kann man eigentlich alles kaufen!
- Ich
- Ja, wie mit Geld.
- Jemand
- Nee, Amazon ist doof. Das ist so anonym.
Wir schenken einen Mediamarkt-Gutschein, den kann sie sogar in jedem Mediamarkt einlösen. - Ich
- So wie Geld!
- Irgendjemand
- Was soll sie denn beim Mediamarkt kaufen? Ich hab’s. Wir schenken einen Gutschein vom DM, da kauft sie immer gerne ein.
- Ich
- Das kann sie auch mit Geld!
- Jemand
- Aber bei ihr ist kein DM in der Nähe. Das ist doch doof, wenn sie dafür erst in die Stadt fahren muss. Männo, warum gibt es eigentlich nicht einen Gutschein, den man in jedem Laden dieser Welt einlösen kann?
- Ich
- Sowas gibt es doch.
- Irgendjemand
- Echt jetzt? Erzähl.
- Ich
- Ja, ein tolles Konzept: es nennt sich GELD!
Sehr treffend 🙂
Einfach nur GUT!!!! Zutreffender hätte ich es auch nicht schreiben können. Kann mich dir nur anschließen Gutscheine sind für den Müll, da schenke ich lieber Geld :-).
Danke, Michael für den Kommentar.
Ja, aber Geld … ohh neee. DAS kann man doch nicht schenken 😮
Naja, bevor ich einen Gutschein verschenke, belasse ich es doch bei Geld :-).
Jetzt müssen wir nur noch die andere 80 Mio. Deutschen überzeugen 🙂
Vor einigen Jahren habe ich nachdem mir ein Seelsorger der US Airforce von seiner Stationierung auf YAP Island berichtete einen interessanten Bereich im Mare Magazin über YAP Island gelesen: Hier war es damals und ist es traditionell heute noch üblich mit Steingeld zu bezahlen: siehe http://3.bp.blogspot.com/_gqAaoX5zZKw/StcICebIIzI/AAAAAAAAAOY/mRWNQsWhBlo/s1600-h/yap_island12.jpg
Super! Die würde ich mir auch als „kleines“ Mitbringsel gefallen lassen.
🙂
HEY, finde das nicht so… Gutscheine können schon eine tolle Sache sein. Ganz besonders dann, wenn man damit sogar Geld sparen kann ;-).
Ok, der Website nach zu schließen, kann man da tatsächlich etwas sparen 🙂
Grundsätzlich spart man sich Gutscheinen ja immer das Geld … haha
Danke für den schön geschribenen Aritkel. Auch ich verschenke lieber andere Dinge als Gutscheine.
Das mit den Gutscheinen ist wirklich eine schlimme Angewohnheit von vielen Leuten. Ich hasse Gutscheine wie die Pest, selbst im Internet löse ich die Dinger nie ein obwohl ich noch etliche von Amazon und Redcoon rumfliegen hab.
Ich denk da einfach nie dran wenn ich etwas bestellen will. Ich gehe 100% mit deiner Meinung einher das man lieber Geld verschenken sollte, damit kann man dann wirklich alles machen was man möchte und das Risiko eines Währungsverlusts kann man da getrost eingehen.